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The Umbrella Academy: Die etwas anderen Superhelden

© Netflix

Ein reicher Mann, 7 Kinder mit Superkräften, ein Schimpanse als Haushälter und eine mechanische Mutter – das ist die dysfunktionale Familie aus Netflix‘ „The Umbrella Academy.“

Am 1. Oktober 1989 bringen 43 Frauen, die zu Beginn des Tages noch nicht schwanger waren, Kinder zur Welt. Der Milliardär Sir Reginald Hargreeves vermutet, dass außergewöhnliches Potenzial in diesen Babys steckt, die unter so besonderen Umständen geboren wurden. Er macht es sich zur Aufgabe so viele von ihnen wie möglich zu adoptieren – und kommt am Ende auf 7 Kinder:

  • Nummer 1: Luther besitzt übernatürliche Körperkraft. Bei einer Mission in seiner Jugend wurde er schwer verletzt und deshalb von Reginald in einen Menschenaffen verwandelt, um ihn vor dem sicheren Tod zu bewahren.
  • Nummer 2: Diego gilt als Meister der Wurfmesser, weil er mit ihnen immer sein Ziel trifft. Er ist außerdem ein begnadeter Kämpfer.
  • Nummer 3: Allison hat die Fähigkeit, Menschen mit ihrer Stimme zu hypnotisieren. Damit ihre Kraft wirkt, muss sie ihre Befehle und Wünsche mit „Ich habe das Gerücht gehört…“ beginnen.
  • Nummer 4: Klaus kann mit Toten sprechen. Er blockiert diese Kraft, indem er Drogen zu sich nimmt. Schon seit seiner Kindheit macht ihm seine Fähigkeit Angst.
  • Nummer 5: Nr. 5 besitzt keinen Namen. Seine Kraft ist das Teleportieren – er kann also durch Zeit und Raum springen.
  • Nummer 6: Ben besitzt die Fähigkeit, dämonische Tentakel aus seiner Brust wachsen lassen zu können. Im Kampf ist das besonders nützlich, weil er damit seine Gegner außer Gefecht setzen kann.
  • Nummer 7: Vanya wurde als einzige der Kinder nicht trainiert, weil sie keine besonderen Fähigkeiten bei ihr feststellen konnten.

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Reginald – mit Hilfe von Schimpanse Pogo und Android Grace – trainiert die Kinder an seiner sogenannten „Umbrella Academy.“

Die erste Folge fängt damit an, dass der Zuschauer erfährt, dass der „Vater“ gestorben ist und sich deswegen alle Geschwister an dem Ort zusammenfinden, den sie als Kinder und Jugendliche ihr Zuhause genannt haben. Schnell wird klar, dass nicht nur der Grund des Wiedersehens für angespannte Stimmung sorgt, sondern auch die Reibereien und Unstimmigkeiten, die sowieso schon zwischen den verschiedenen Familienmitgliedern bestehen.

Besonders betrifft das Vanyas Beziehung zum Rest der Familie. Wie wir später erfahren, fühlt sie sich ausgeschlossen, weil sie keine besonderen Fähigkeiten besitzt. Darüber hat sie ein Buch geschrieben, das unter anderem Details aus ihrer aller Kindheit preisgibt, die sie nach Reaktion der anderen Familienmitglieder lieber für sich hätte behalten sollen. Einzig Haushälter Pogo, der etwas zu verheimlichen scheint, und Android-Mutter Grace, die sich merkwürdig verhält, sind in Bezug auf Vanya nicht konfrontativ gestimmt.

Wäre das nicht schon genug Material für weitere familienorientierte Konflikte, wird dem Zuschauer auch noch mitgeteilt, dass eines der Kinder bereits verstorben und ein weiteres verschwunden ist.

The Umbrella Academy bietet damit neben der erwarteten Darstellung von coolen Superkräften auch jede Menge Stoff für komplexe familiäre Dynamiken und interessante Wendungen, die die Geschichte in eine komplett andere Richtung lenken. Trotz Momenten, die sich in die Länge ziehen und einigen Problemen bei der Umsetzung und Zusammenführung der verschiedenen Erzählstränge, glänzt die Serie vor allem durch faszinierende Charaktere, witzige Interaktionen und tolle musikalische Szenenuntermalung.

The Umbrella Academy verbindet dabei Aspekte aus dem Alltag und dem Übernatürlichen: die Geschwister versuchen ihre eigenen Probleme zu lösen und ihren Platz in diesem neuen Abschnitt ihres Leben zu finden – während sie nebenbei auch noch erfahren, dass sie nur noch ein paar Tage haben, um den Untergang der Welt zu verhindern.

Dass dieses Unterfangen keinesfalls einfach für die Geschwister wird, stellt sich bereits im Laufe der ersten Folge heraus. Eine Organisation, die für den Zeitstrom zuständig ist und zwei Kopfgeldjäger, die auf sie angesetzt wurden, machen ihnen dabei nämlich das Leben schwer und behindern sie in ihrem Vorhaben, die Menschheit zu retten.

Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Comic von Gerard Way, der ebenso als Co-Produzent an der Netflix-Adaption mitgearbeitet hat.

 

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