Studieren mit AD(H)S
AD(H)S – Was ist das?
AD(H)S ist die Abkürzung für das Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts)störung und ist bei jeder betroffenen Person individuell ausgeprägt. Die häufigsten Symptome sind Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität. Diese können auch mit weiteren Erkrankungen auftreten, jedoch mit unterschiedlich starker Ausprägung.
Wie ensteht AD(H)S?
Eine veränderte Gehirnstruktur- und funktion und fehlende Bildung bzw. Ausschüttung der Botenstoffe sind eines der Ursachen für AD(H)S. Aber auch Umwelteinflüsse und genetische Ursachen spielen meist eine große Rolle.
AD(H)S kann nämlich auch vererbt werden. Wenn ein Angehöriger ersten Grades mit AD(H)S diagnostiziert ist, ist es sehr wahrscheinlich dass das Kind ebenfalls AD(H)S bekommt. Nochmal anders ist es bei Zwillingen. Bei eineiigen Zwillingen gibt es eine 60-80% hohe Wahrscheinlichkeit, dass beide von AD(H)S betroffen sind, bei zweieiigen Zwillingen dagegen nur eine 35% Chance, dass beide gleichzeitig von AD(H)S betroffen sind.
Welche äußeren Umwelteinflüsse können AD(H)S verursachen?
Geburtskomplikationen, eine Frühgeburt oder Nikotin- und Drogeneinfluss während der Schwangerschaft. Darüber hinaus auch Faktoren, die sich für den Verlauf von AD(H)S negativ auswirken, wie z.B. ein erhöhter Medien- und Fernsehkonsum oder der Erziehungsstil und die Eltern-Kind-Beziehung.
Der Unterschied zwischen ADHS und ADS
Wie es im Namen schon steht, steht das H bei ADHS für die Hyperaktivität. Kinder, welchen ADHS diagnostiziert wurde, sind dafür bekannt, dass sie nicht stillsitzen können und „unter Strom stehen“. Je älter AD(H)Sler werden, desto mehr lernen sie es, ihre Hyperaktivität zu beherrschen. Auch wenn einige Betroffene im Erwachsenenalter weiterhin eine innere Unruhe verspüren und diese nicht abschalten können.
Die zweite Form von AD(H)S nennt sich nur ADS und ist weniger bekannt. ADS beschreibt einen unauffälligen, ruhigen und verträumten Typ von Menschen. Das führt dementsprechend auch dazu, dass diese Form von AD(H)S schneller übersehen wird als der hyperaktive Part. Besonders Mädchen sind mit ADS betroffen und wirken oft verträumt, abwesend, schüchtern, zurückhaltend oder uninteressiert. Die Unaufmerksamkeit trifft auf, weil jeder Gedanke schnell von einem anderen überholt wird. Oft führt es dazu, dass ADSler im späteren Alter Depressionen und Ängste entwickeln, kein gesundes Selbstbewusstsein haben und sich von anderen abgrenzen.
Was haben beide (ADHS und ADS) gemeinsam?
Die Betroffenen können entweder keine Ordnungssysteme schaffen und „versinken“ dementsprechend im Chaos oder sind zwanghaft auf ihr Ordnungssystem angewiesen. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die ebenfalls bekannten Symptome Impulsivität und Stimmungslabilität. Diese machen sich bei AD(H)Slern durch Überreaktionen und reflexartigen Entscheidungen bemerkbar.
In der folgenden Statistik sieht man im Zeitraum von 2003 bis 2017 die Häufigkeit des Krankheitsbildes AD(H)S bei Kinder und Jugendlichen, zugeordnet nach Geschlecht und Alter.
Welche positiven Eigenschaften hat AD(H)S?
Die Betroffenen sind neugierig und wenn sie sich für etwas begeistern können, kann nichts zwischen ihnen und ihr Interesse kommen. Diese leben sie dann vollkommen aus und können mit dem jeweiligen Interesse zum Organisationstalent werden oder darin Spitzenleistungen erbringen.
Sie halten auch an Freundschaften fest, da diese ihnen sehr wichtig sind und es nicht einfach ist eineN FreundIn zu finden, wenn man selbst sehr verträumt oder hyperaktiv ist.
Hast du an dir auch schon typische “Symptome” festgestellt? Wenn ja, welche und wie hat es sich bisher ausgewirkt?
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