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SEA LIFE und der Artenschutz

SEA LIFE hat sich seit seiner GründSea-Life-Logo.svgung 1979 dem Artenschutz und dem Schutz der Meere verschrieben. Doch was für Projekte werden eigentlich genau betrieben? 

SEA LIFE selbst ist erstmal eine Kette von Großaquarien, die auf der ganzen Welt verteilt sind. In Deutschland gibt es acht Standorte, in Berlin, Speyer, Timmendorfer Strand, Konstanz, Königswinter, Oberhausen, München und Hannover. Während SEA LIFE sich dem weltweiten Artenschutz verschrieben hat, widmen sich die Standorte jeweils noch einem lokalen Artenschutzprojekt. In Berlin beispielsweise werden lokale Wasserschildkrötenarten gezüchtet, um den Bestand aufzubessern.

SEA LIFE hat sich vier großen Projekten verschSeepferdchen1rieben:

1. Die Aufzucht von Seepferdchen 
SEA LIFE gilt als der Vorreiter in der Seepferdchen(-auf-)zucht. Alle Seepferdchen in den Standorten wurden selbst gezüchtet und stammen nicht aus freier Wildbahn. Durch die Aufzucht hat SEA LIFE bis zu neun Arten im Bestand.

2. Die Rettung von Seehunden und anderen Meeresbewohnern
Zu SEA LIFE gehören auch verschiedene Sanctuaries, in denen im Jahr bis zu 100 verletzte und verwaiste Robbenbabys versorgt werden, bis sie wieder in die freie Wildbahn ausgesiedelt werden.
Doch auch Störe, Delphine, Zwergwale und andere Tiere werden gerettet und später wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückgebracht.

3. Umsiedlung
Bei diesem Projekt geht es darum, Meeresbewohnern, die in ihrem natürlichen Lebensraum keine Chance mehr auf Überleben haben, ein neues Zuhause in Auffangstationen oder Aquarien zu vermitteln.

4. Aktiver Umweltschutz
SEA LIFE gründete 2012 den SEA LIFE Trust, eine Organisation, die eng mit anderen Umweltschutzorganisationen, wie NABU (Naturschutzbund Deutschland), ESS (Earth, Sea and Sky) oder dem WDC (internationale Wal- und Delphinschutzorganisation) zusammen arbeitet. In diesem Kooperationen wurde eine Schildkrötenrettungsstation in Griechenland gebaut, Petitionen gegen Beifang oder das Abschneiden von Haiflossen eingereicht und Kampagnen für die Rettung der Meeressäugetiere gestartet. Dies sind nur wenige Projekte, in denen sich SEA LIFE aktiv an der Rettung und dem Schutz der Meere beteiligt.

Doch es wird auch Kritik an SEA LIFE geübt, sea lifewie ein Fall vor drei Jahren in Hannover gezeigt hat. PETA warf damals SEA LIFE Hannover vor, 4000 Fische in den vorhergegangen fünf Jahren „verloren“ zu haben. Entstanden ist die Zahl aus der Differenz der Bestandsliste und den Angaben über verstorbene und weitergegebene Tiere. Doch weiteres Nachforschen zeigte schnell, dass es so gut wie unmöglich ist, jedes Tier in den Aquarien zu zählen. Wenn man vor der Aquariumsscheibe sitzt, kann man Tiere doppelt zählen oder übersehen. Die Tiere für die Zählung aus den Becken zu nehmen, kommt nicht in Frage. Das ist schon allein logistisch nicht möglich. Obwohl Anfang des Jahres immer ine große Inventur gemacht wird, bei denen Schulklassen mithelfen können, die Fische zu zählen, können auch so viele Augen nicht alles sehen.
Auch Todesfälle fallen nicht immer auf. Da verschiedene Tier-und Pflanzenarten meist zusammen in einem Becken leben, um ein Ökosystem zu schaffen, kann es sein, dass tote Fische schnell von ihren Mitbewohnern gefressen werden.

SEA LIFE ist mit seinem Konzept „Erhalten – Retten – Beschützen“ einzigartig in dieser Form. Oder zumindest ein Vorreiter unter anderen Großaquarien.

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