Neuanfang in Merseburg – Interviews mit KMP-Erstis

Das erste Semester für die Kultur- und Medienpädagogikstudent*innen 2021 neigt sich dem Ende zu. Viele neue Eindrücke kamen auf jede*n Einzelne*n von uns zu. Sowohl für die, die das erste Mal studierten, als auch für die, die schon Erfahrungen im Studentenalltag sammeln durften. Darunter zählten auch Erfahrungen wie der erste Umzug in eine neue Stadt oder der Kontakt zu den Kommiliton*innen und Dozierenden. Aber auch Ereignisse, die die Student*innen gemeinsam erleben konnten, waren dabei. So zum Beispiel auch die zweiwöchige Veranstaltung des Kulturkompasses, die glücklicherweise nicht online stattfinden musste. Trotz dessen, dass nicht alle Kurse in Präsenz stattfanden, hatten die Studierenden die Möglichkeit, sich kennenzulernen. Man erkannte schnell, dass jeder und jede unter den Studierenden ganz andere Hintergründe mit in dieses Studium brachte, was nicht selten zu ganz neuen Bekanntschaften führte.
Genau diese Hintergründe haben uns am meisten interessiert. In diesem Artikel möchten wir euch neben den Ergebnissen einer Studentenbefragung in unserem Studiengang KMP 2021 auch drei Studentinnen mit unterschiedlichen Perspektiven vorstellen.
Die erste Studentin, die wir euch vorstellen möchten, heißt Elisabeth Szeltner und ist 23 Jahre alt.
Wohnst du in Merseburg? Wenn Ja, wo genau?
Elisabeth: „Ja, in Merseburg Süd.“
Musstest du für das Studium umziehen?
Elisabeth: „Ja, es hat mich ganze 360 km aus Hessen hier nach Merseburg verschlagen.“
Hast du nach der Schule direkt angefangen zu studieren?
Elisabeth: „Nein.“
Was hast du dann vor dem Studium gemacht?
Elisabeth: „Nach der Schule habe ich zunächst einige Monate im Ausland verbracht, bevor ich eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste absolviert habe und nun studiere.“
Wie bist du auf den Studiengang aufmerksam geworden?
Elisabeth: „In der Berufsschule haben wir das Berufsbild des Medienpädagogen in Bibliotheken betrachtet, wodurch ich auf den Studiengang der Medienpädagogik aufmerksam wurde.“
War es dein Wunsch, auf die Hochschule Merseburg zu gehen bzw. KMP zu studieren oder war es eher Ersatz?
Elisabeth: „Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich in Köln Intermedia oder in Merseburg KMP studieren soll. Nachdem mich die Uni Köln aber abgelehnt hatte, war klar, dass ich in Merseburg studiere.“
Hast du dich schon eingelebt? Wie hast du dich eingelebt?
Elisabeth: „Im Großen und Ganzen ja. Die größte Umstellung war das allein wohnen, aber daran habe ich mich auch recht schnell gewöhnt. Dazu machen es einem die Kommiliton*innen glücklicherweise recht leicht, sich an der Hochschule wohlzufühlen.“
Welcher Kurs interessiert dich am meisten und warum?
Elisabeth: „Das Seminar „Jugendmedienschutz“ hat mich total angesprochen. Die Inhalte fand ich super spannend und aufschlussreich. Vor allem, dass wir uns auch ausführlich mit Medien, die auf dem Index stehen und der Vergabe der FSK beschäftigt haben.“
Was belegst du im Modul 6 (Praxis der Medien und Künste)?
Elisabeth: „Im Modul 6 habe ich mich für das Campusradio entschieden.“
Wie gefällt es dir?
Elisabeth: „Vom theoretischen Inhalt her habe ich es mir anders vorgestellt, aber natürlich stehen die Praxis und das Senden im Vordergrund. Das macht durchaus Spaß, auch wenn es immer wieder nervenaufreibend ist.“
Was erhoffst du dir vom Studium?
Elisabeth: „In erster Linie ein breites Wissen aus dem Bereich der Medienpädagogik mitzunehmen und durch die Praxisseminare an der Hochschule, einen guten (Wieder)einstieg ins Berufsleben zu finden.“
Hast du schon eine Idee, ob und auf was du dich im Studiengang spezialisieren willst?
Elisabeth: „Sagen wir mal so, Bildende Künste und Theater kann ich ausschließen.“
Weißt du schon, wohin es für dich nach dem Studium gehen soll?
Elisabeth: „Durch meine Vorausbildung in der Bibliothek, denke ich, wird es mich wieder in diese Richtung ziehen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, Infoveranstaltungen im Bereich der Medienpädagogik für Schüler*innen und deren Eltern anzubieten.“
Bist du bisher mit dem Studium zufrieden?
Elisabeth: „Das Studium ist bisher ganz anders, als ich erwartet hätte. Zufrieden bin ich dennoch, weil zwar vieles unerwartet ist, aber dafür umso spannender und vor allem herausfordernder (im Sinne von, dass die Komfortzone verlassen werden muss).“
Als zweites wollen wir euch unser Interview mit Daniela Eckardt vorstellen. Auch sie befragten ihr rund um den Studienanfang an der Hochschule Merseburg.
Wohnst du in Merseburg?
Dani: „Nein.“
Wenn nein, wo wohnst du?
Dani: „In Halle (Saale).“
Kommst du mit dem Pendeln klar? Gibt es Probleme?
Dani: „Das Pendeln ist ok und dauert im Schnitt von der Haustür bis zur Hochschule eine Stunde. Bisher gab es eher kleinere Probleme hier und da, dass mal ein Zug ausgefallen oder verspätet ist.“
Musstest du für das Studium umziehen?
Dani: „Nein, ich habe mich gezielt in Merseburg beworben – u.a. weil es in der Nähe ist (für meinen ersten Studienversuch bin ich jedoch damals nach Halle gezogen)“.
Hast du nach der Schule direkt angefangen zu studieren?
Dani: „Ja. Aber Japanologie und Ethnologie.“
Wie bist du auf den Studiengang aufmerksam geworden?
Dani: „Auf KMP bin ich durch meinen Freundes- und Bekanntenkreis in Halle aufmerksam geworden. Allein in meinem engeren Umfeld haben vier Personen KMP studiert, zähle ich gute Bekannte hinzu, dürften es um die zehn sein.“
War es dein Wunsch, auf die Hochschule Merseburg zu gehen bzw. KMP zu studieren oder war es eher Ersatz?
Dani: „Ja, es war mein Wunsch und ich habe mich nur hier und nur für KMP beworben.“
Hast du dich schon eingelebt? Wie hast du dich eingelebt?
Dani: „In Halle lebe ich seit dem Wintersemester 2008 – also ja. 😁 An den Mix zwischen Studium und Arbeit muss ich mich jetzt aber erst noch gewöhnen. Mit der Hochschule Merseburg bin ich ganz zufrieden, fühle mich aber der MLU irgendwie noch näher (auch wenn ich mit meinen Kommiliton:Innen hier trotz teilweise großen Altersunterschiedes sehr viel besser auskomme, als damals in der Japanologie).“
Welcher Kurs interessiert dich am meisten und warum?
Dani: „Am meisten interessieren mich die Bildenden Künste (wobei das Angebot sich im ersten Semester leider in Grenzen hielt) und pädagogische Themen. Leider bin ich bei meiner Arbeit als Mediengestalterin eher wenig kreativ gefordert, weshalb mir gestalterische Herausforderungen besonders entgegenkommen.“
Was belegst du im Modul 6 (Praxis der Medien und Künste)? Wie gefällt es dir?
Dani: „Ist das das Doppelstunden-Seminar? Ich glaube, das müsste bei mir „Campusfernsehen“ sein. Ist spannend, aber viel Arbeit! Hier hätte ich gern noch etwas mehr theoretischen Input gehabt – aus diesem Grund werde ich wahrscheinlich – soweit es wieder angeboten wird – im Zukunft „Fernsehproduktion“ belegen. (Aber nur, wenn es sich nicht mit einem gestalterischen Seminar überschneidet)“
Was erhoffst du dir vom Studium?
Dani: „Ich würde gerne kreativ gefordert werden. Ein akademischer Abschluss ist zudem für meinen beruflichen Werdegang erstrebenswert und ich liebäugele besonders mit dem Master „Informationsdesign“ in Merseburg, den man leider ohne Bachelor nicht belegen kann.“
Hast du schon eine Idee, ob und auf was du dich im Studiengang spezialisieren willst?
Dani: „Gestaltung und Pädagogik (ggf. auch etwas Fernsehproduktion).“
Weißt du schon, wohin es für dich nach dem Studium gehen soll?
Dani: „Ich mag meinen Job sehr, gerne würde ich aber mehr gestalten (: am liebsten den ganzen Tag Vektorgrafiken). Alternativ und längerfristig kann ich mir auch vorstellen, als Quereinsteigerin zukünftige Mediengestalter:innen an einer Berufsschule zu unterrichten.“
Bist du bisher mit dem Studium zufrieden?
Dani: „Joa… Das kann ich schwer nach einem Semester beantworten.“
Was sagen die anderen Student*innen?
In unserer Umfrage stellten wir ähnliche Fragen wie in den einzelnen Interviews. Leider beteiligten sich allerdings nur 20 Personen, also etwa ein Viertel der Gesamtzahl der Erstsemester unseres Studienganges. Wir wollen darauf hinweisen, dass die Ergebnisse bei einer höheren Anzahl von Teilnehmenden repräsentativer wären. Dennoch wollen wir euch das Resultat nicht vorenthalten.
Als erstes erfragten wir die Wohnorte der Student*innen unseres Studienganges. Die Mehrheit der Teilnehmer*innen wohnt außerhalb von Merseburg, meist in Halle oder Leipzig. Von denjenigen, die in Merseburg wohnen, lebt die Hälfte auf dem Campus der Hochschule.
50% mussten für das Studium umziehen, der Rest lebte bereits in der Nähe.
80% der Teilnehmenden haben nicht sofort nach ihrem Schulabschluss angefangen zu studieren. Wir wollten wissen, was für sie nach der Schule auf dem Plan stand.
Beim Großteil der jetzigen Student*innen, die sich an unserer Umfrage beteiligten, folgte nach der Schule eine Ausbildung, Arbeit oder Praktika. Ein Viertel machte ein Freiwilliges Soziales Jahr und ein kleiner Teil studierte vorher bereits ein anderes Studienfach.
Auch Reisen bzw. Auslandsaufenthalte wurden mehrfach genannt. Aufgrund der Mehrfachangaben von verschiedenen Optionen war es uns nicht möglich, explizite Prozentangaben zu machen.
Anschließend fragten wir die Studierenden, ob Kultur- und Medienpädagogik ihr Wunschstudium ist oder, ob sie ursprünglich lieber etwas anderes studieren wollten.
Eine klare Mehrheit (75%) gibt KMP als das Studium an, dass sie sich gewünscht hatten, ein Viertel sieht es allerdings als „Ersatzlösung“ an.
Was uns besonders interessierte, war: Welcher Kurs bei den Student*innen am beliebtesten ist. Hier gab es sehr viele verschiedene Antworten. Am meisten wurde „Kulturelle Bildung“ (17%) genannt, dicht gefolgt von Fotografie (14%). An der nächsten Stelle standen Medienpädagogik, Campusfernsehen und Fernsehstudioproduktion (jeweils 10%). Weitere Mehrfachnennungen gab es bei dem Theater der Unterdrückten sowie dem biografisch-dokumentarischen Theater (je 7%). Weitere Praxiskurse wie Campusradio, das analoge Fotolabor und das Chaosorchester wurden als Lieblingsveranstaltungen genannt.
Als letztes stellten wir noch eine Frage zur allgemeinen Zufriedenheit bezüglich des Studiums bzw. des Studentenlebens. Hier war eine klare Mehrheit (65%) größtenteils zufrieden. 10% sind bisher allerdings (noch) nicht zufrieden mit dem Studium. Ein Viertel liegt zwischen zufrieden und unzufrieden.
Verfasst von Käthie Schumann, Lisa Engel und Friederike Dost.
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