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Kurz ums Eck – in den Regenwald

Ferien fast vorbei? Schnell noch was erleben?

Der Sommer ist fast vorbei und somit auch die vorlesungsfreie Zeit. Nur ein paar Tage sind verblieben. Die letzte Zeit für den Hausarbeiten-Endspurt und einen herzlichen Glückwunsch an alle, die schon durchatmen können. Für euch und alle Aufschieber ein heißer Tipp wo das am besten geht:

Entspannen kann man ganz verschieden; ein Bier mit Freunden, liegen auf Wiese oder Couch, mit Netflix oder Buch, Sport oder noch ein letzter Ausflug in die Natur. Das ausgeglichene Klima des Waldes und die gereinigte Luft, sind eine willkommene Abwechslung für den Organismus. Dem Grün des Waldes wird sogar nachgesagt das Gedanken-Karussell zu stoppen. Wie wäre es, mit einem Kurztrip in deiner Nähe? Harz, Thüringer Wald oder die Sächsische-Schweiz? Zu weit? Das macht nichts, denn in und um Leipzig findest du ein Naturspektakel, so nah, dass du fast nur um die Ecke laufen musst.

Vielen ist Leipzig bereits als grüne Stadt aufgefallen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass es sich dabei um einen Auwald handelt. Nein, nicht das Auenland. So märchenhaft und artenreich dieser spezielle Wald auch ist, Hobbits wurden hier noch nicht entdeckt.

„Au/Aue“ leitet sich von einem altgermanischen Wort für Wasser ab. Ein Auenland ist ein Gebiet, das mit vielen Fließ- und Stehgewässern durchzogen ist. Findet sich an solch einem Gebiet ein Wald, nennt man diesen Auwald oder Auenwald. Das klingt erstmal weniger spektakulär, als es ist. Man nennt diese Laubwälder jedoch nicht grundlos „Regenwälder Mitteleuropas“. Durch regelmäßige Überschwemmungen ergeben sich hier feine Sedimentablagerungen, die den Boden besonders fruchtbar machen. Flora und Fauna prägen sich auf diese Weise besonders vielfältig aus.

Die Flüsse der Leipziger Aue wurden jedoch in den 30er Jahren eingedeicht, wodurch keine regelmäßigen Überflutung mehr vorkommen. Was damals hauptsächlich Weichholzaue war, wurde somit größtenteils zu einer Hartholzaue. Vegetation und Tierwelt veränderten sich. Dennoch sind immer noch zahlreiche Flussläufe und der besonders fruchtbare Boden vorhanden. Seltene Pflanzen- und Tierarten vermehren sich weiter. Selbst die sehr scheue und selten gewordene Wildkatze siedelt sich seit wenigen Jahren wieder an. Die Wahrscheinlichkeit, an einem der Ufer einen Eisvogel beobachten zu können, ist auch nicht gering, vor allem während einer gemütlichen Paddeltour auf der weißen Elster.

Es gibt viel zu entdecken und mehr als eine Möglichkeit, das zu tun. Wie bereits erwähnt, wäre der einfacher Spaziergang ein Anfang. Oder man wagt eine ausführlichere Wanderung. Routenvorschläge dafür sind zahlreich im Internet vorhanden. Ein Kanuausflug offenbart den Auwald auf spezielle Weise. Schneller und weiter geht’s auch mit dem Fahrrad. Wer scharf ist, auf noch mehr Infos und Tipps, kann bei der Auwaldstation in Lützschena vorbeischauen. In ihrem Jahresprogramm werden interessante Führungen und Erlebnisse angeboten. Es lohnt sich einen Blick hinein zu werfen. Die „Auwald-Erlebnispfade- App“ der Auwaldstation, bietet außerdem zwei Wanderwege auf denen interessante Infos, zu einzelnen Standorten zu hören und lesen sind. Die App ist kostenlos im App-Store erhältlich, kann also einfach auf das eigene Smartphone geladen werden. Wer keins besitzt kann sich Tablet oder Smartphone zu Öffnungszeiten in der Station ausleihen.

Auwald - Einblick in den Erlebnispfad

Viele Gebiete des Auwaldes stehen unter Naturschutz. Wenn ihr jetzt also Lust auf einen solchen Ausflug habt, denkt daran, dass hier besondere Regeln gelten. Im Endspurt, viel Erfolg!

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