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Kopenhagen – „Skandinaviens hjerte“

Nyhavn Kopenhagen, Foto: Janina Molloy

Ein Reisebericht

Eine Woche an der Ostsee entspannen, den Sand, die Sonne und das Meer genießen. Es sind gerade Sommersemesterferien und ich fahre mit meinem Freund an die Ostsee, um genau zu sein nach Kühlungsborn. Ein wunderschöner Ort, aufgeteilt in Ost- und West-Kühlungsborn.

Kühlungsborn Strand mit Blick auf die Seebrücke, Foto: Janina Molloy

Nicht unweit von dort, wo wir die Woche über wohnen, befindet sich Rostock. Ca. eine halbe Stunde mit dem Auto oder Bus entfernt. Wir haben die Woche vorab ein wenig geplant, wir wollen zwar viel Strand und Sonne, aber auch umliegende Städte kennen lernen, wie zum Beispiel Rostock oder Warnemünde. Also erstmal online suchen was einem angeboten wird. Ich musste gar nicht lange suchen, da wurde ich zu der Website der Ostsee-Reise-Service PIT geleitet. Dort angekommen, gab es einiges an Auswahl, zum Beispiel Busreisen nach Lübeck, zur Insel Poel aber auch Rostock oder Warnemünde.
Eine bestimmte Bus-Tagesfahrt hat es mir aber sehr angetan, nämlich die nach Kopenhagen, die immer in den Sommer-Monaten stattfindet. In diesem „Paket“ sind enthalten, die Busfahrt an sich, die Fährüberfahrt, die Maut-Gebühren und eine Stadtrundfahrt für ganze 46€. Schnell mit meinem Freund gesprochen, ob dies in Frage käme und sofort gebucht. Das Ganze wird dann vor Ort im Reisebüro bezahlt und man bekommt seine Fahrkarte, worauf steht wann man wo und um wieviel Uhr in den Bus steigt.

Unsere Fahrt ging dann an dem Mittwoch um 07:00 Uhr morgens am Bahnhof-Ost in Kühlungsborn los. Wir sind noch relativ müde, aber man kann während der Fahrt in Ruhe ein wenig dösen. Der Busfahrer Thorsten erzählt uns kurz, ein wenig was uns erwartet und wie der Tag so in etwa geplant ist. Wir fahren also ca. eine halbe Stunde nach Rostock zum Überseehafen. Thorsten steigt aus, um uns als Gruppe bei der Organisation Scandlines anzumelden. Danach darf sich der Bus schon in die Reihe stellen und wir haben noch ein wenig Zeit uns umzuschauen. Die Fähre läuft erst gegen 8:45 Uhr in den Hafen ein und die vorigen Passagiere müssen herunterfahren. Wir schauen einem Schiff zu welches gerade ablegt und nach Trelleborg fahren will.

Ausfahrt aus dem Rostocker Hafen, Foto: Janina Molloy

Eine Viertelstunde später legt dann auch unsere Fähre an, nachdem dieses leer ist, können wir allesamt rauf und müssen den Bus verlassen, da man sich während der Überfahrt nicht unten aufhalten darf. Wir gehen also nach oben an Deck, um der Abfahrt zuzuschauen. Langsam schippert die Fähre aus dem Rostock Port heraus in Richtung weites Meer, an Warnemünde, seinem Strand und dem Leuchtturm vorbei. Einfach die Brise vom Wind und das Nichts genießen, sehr entspannend und irgendwie beruhigend. Die Überfahrt dauert ca. 1 ¾ Stunde.

Im Hafen von Gedser angekommen, müssen wir zurück zum Bus, damit wir von Deck fahren können. Von dort aus geht es über Land weiter nach Kopenhagen, unterwegs sehen wir viel schönes Land und viele Seen, welches bekannt für Dänemark ist.

Kurz bevor es nach Kopenhagen hereingeht, sieht man zu Anfangs einige Baukräne, da viel in der Hauptstadt gebaut wird, um neuen (Sozialen-)Wohnraum zu schaffen. Ist man jedoch erst einmal im Zentrum angekommen, erinnert mich die Stadt ein wenig an Amsterdam, sowohl von der Architektur, als auch von der Atmosphäre und Kultur. Es ist alles so beeindruckend und monumental,
wie die vielen Kirchen, das Rathaus oder das Schloss Amalienborg.

Der Weg von der Stadtrundfahrt, Foto: Janina Molloy

Aber mal zum Anfang der Stadtrundfahrt. Auf dem Foto vom Stadtplan kann man sehen, wo in etwa wir entlanggefahren sind, es fing an mit der Einfahrt am Nyhavn. Dann führte die Strecke weiter zum Tivoli Freizeitpark, dieser schaut von außen sehr abgefahren aus. Es sind viele Fahrgeschäfte zu sehen, sie erinnern mich vm Aussehen her ein wenig an das Mittelalter und aus der Zukunft gebrachte Raumkapseln. Es gibt Achterbahnen, ein Riesenkettenkarussell und vieles mehr. Man sieht bei dem guten Wetter, dass der Park gut besucht ist und die Besucher viel Spaß haben denn sie kreischen um die Wette :D.

Schloss Amalienborg und Blick auf die Frederiks Kirke, Foto: Janina Molloy

Der nächste Halt ist das Schloss Amalienborg, wo wir auch Zeit haben hinzugehen, um uns das ganze genauer ansehen zu können. Es gibt keinen wirklichen Straßenverkehr auf dem Platz, denn dieser ist mit großen Straßenpilonen und Barrikaden teilweise abgesperrt. Vereinzelt sehe ich Lieferwagen die auf den Platz fahren. Hier sind mehr Fußgänger und Fahrradfahrer unterwegs, die meisten sind Touristen, alle laufen mit ihrer Kamera herum und machen Fotos vom Schloss oder haben einen Selfiestick in der Hand. Auch den Wachgang/Wachablöse kann man beobachten, dies könnt ihr im Video sehen.

In dem Schloss Amalienborg ist Königin Magarethe II von Dänemark zu Hause, woran man erkennt das ihre königliche Hoheit zugegen ist? Anhand der Flagge, die sogenannte Standarte, die auch heute weht.
Wenn man recht mittig auf dem Platz steht und ich Richtung Nordwesten schaut, kann man die Frederiks Kirke bestaunen. Sie besteht aus Marmor und wird des Öfteren deshalb auch Marmorkirche genannt. Sie schaut sehr imposant aus, durch ihre große kupferne Kuppel und ihrer Architektur.

Nach den ca. 25 Minuten Aufenthalt, geht es weiter in Richtung Jachthafen, wo einige schöne Schiffchen anlegen, wie auch die Jacht der Königin. Auch diese ist wie nicht anders zu erwarten groß, pompös und ein wenig einschüchternd.

Jachthafen Kopenhagen, Foto: Janina Molloy

Die Fahrt führt uns zum Gefion-Brunnen, dieser ist der größte Springbrunnen in Kopenhagen und eines der bedeutendsten Denkmäler in der Stadt. Es erzählt die Geschichte von Gefion, diese war eine jungfräuliche Göttin, die alle Jungfrauen beschützte und sie nach ihrem Tod bei sich aufnahm. „Eines Tages kam sie zu König Gylfi, der über Schweden herrschte. Sie lehrte ihn magische Dinge und verzauberte ihn mit ihrem Gesang. Als Dank für ihre Lehren belohnte sie der König mit soviel Land, wie 4 Ochsen an einem Tag pflügen könnten. Was er jedoch nicht wusste war, dass Gefion mit einem Riesen des Nordens 4 Söhne hatte, die sie kurzerhand in Ochsen verwandelte. Diese pflügten das Land so schnell und tief, dass sie das dänische Seeland vom Festland abtrennten.“ (Quelle: http://members.chello.at/count_thor/gefion.html).

„den Lille Havfrue“ im Hafen von Kopenhagen, Foto: Janina Molloy

Als nächstes ist „den Lille Havfrue“ dran, sie ist mit 125cm das kleinste Wahrzeichen der Welt und umzingelt von Touristen und Hobbyfotografen. Unser Busfahrer Thorsten erzählt, dass wenn man die Flosse der Meerjungfrau berühren würde, dies Glück bringt. Jedoch muss man erst einmal dort hingelangen, ohne nasse Füße zubekommen. Einige der umherstehenden Leute probieren ihr Glück und schaffen es auch.
Eine witzige Anekdote zu der Statue. Als damals der Bildhauer Edvard Eriksen die Figur anfertigen wollte, war seine Frau hochschwanger, diese sollte aber als Abbild dienen, nicht aber mit einem runden Bauch. Somit wurde eine Balletttänzerin engagiert, welche mit ihrem Körper Modell stand. Nun fehlte nur noch der Kopf, wo wiederum seine Frau als Vorlage diente.

Nachdem kleinen Halt am Findling, fahren wir weiter zur Nyboder, dieses kleine Wohnquartier mit den gelben Reihenhäusern entstand im 17. Jh., zu einer Zeit, als der Wohnraum in Kopenhagen knapp war. Deshalb ließ Christian IV. außerhalb der Stadtwälle über 600 Wohnungen für Seeleute der königlichen Marine bauen. Heute leben dort hauptsächlich viele Familien und Studenten, wegen der günstigen Mieten und der Lage. Kein Wunder das der Wohnraum knapp wurde, denn selbst heute ist er immer noch recht knapp, weshalb die vielen Baukräne zu sehen sind, es werden überall in der 2 Millionen Stadt alte Häuser restauriert und saniert, um für neuen Wohnraum zu sorgen.

Das Rathaus in Kopenhagen, Foto: Janina Molloy

Es ging zurück zum Tivoli Freizeitpark, wo der Bus eine längere Pause gemacht hat und wir alle ca. 2 Std. Freizeit hatten, um die Stadt im Alleingang erkunden zu können. Wir sind erst einmal in Richtung Zentrum, auf die Strøget, gegangen. Diese ist eine DER Einkaufsstraßen in Kopenhagen und verbindet den Rathausplatz mit dem neuen Königsmarkt. Man findet dort alles was das Herz begehrt. Am Anfang der Straße ähnelt dies dem typischen Bahnhofsviertelbild und gibt, um ehrlich zu sein, nicht so viel her, wenn man aber weiter die Straße hinuntergeht, merkt man das sich die Läden und Geschäfte deutlich verbessern und man auch extravagantere Läden um sich hat, wie z.B. Gucci, Prada und Co., es ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei.
Wer aber nicht auf Shopping Tour aus ist, kann sich in einen der vielen Cafes oder Restaurants setzen und dabei tollen Straßenmusikern zuhören. Allerdings sollte man nicht überrascht sein, denn die Preise in Dänemark, für das Essen und Trinken gehen, sind 2-3 mal höher als in Deutschland. Nachdem wir die Sonne und das tolle Wetter genießen durften, gehen wir wieder zurück und nehmen eine der parallel Straßen zur Strøget, denn die Zeit vergeht wie im Flug.

Ein kleines Andenken muss aber noch her, also halten wir kurz an einem Postkartenstand, damit die Sammlung der Postkarten an meiner Wand größer werden kann.

Am Bus wieder angekommen, warten wir noch kurz bis all unsere Mitfahrer anwesend sind. Dann geht es leider schon wieder zurück in Richtung Hafen von Gedser. Wir warten auf die Fähre und können gegen 19 Uhr an Deck, die meiste Zeit verbringen wir oben an der frischen Luft, wo man den Sonnenuntergang genau beobachten und die Ruhe genießen kann. Um ca. 20:45 Uhr sind wir wieder in Deutschland, wo es zurück nach Kühlungsborn geht.

Abfahrt zurück nach Deutschland, Foto: Janina Molloy

Alles in allem war der Tag entspannt und ruhig, man hatte Zeit sich die verschiedenen Dinge anzuschauen und kennen zu lernen. Ich würde solch eine Tagesfahrt auf jeden Fall wieder machen und jedem empfehlen. Man hat eine große Abwechslung, man lernt nette Leute kennen und erfährt lustiges, aber auch wissenswertes über die Stadt Kopenhagen.

Probiert es selbst aus, für den Preis ist es unschlagbar!

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