Ist Omas Plätzchenrezept wirklich das beste?
Teil 1

Sterne, Herzen oder auch in Tierform – mit Schokolade, Zuckerguss und bunten Streuseln – Plätzchen sind an Weihnachten genauso wenig wegzudenken wie der Weihnachtsmann oder der Tannenbaum. Sie sind in fast jedem Haushalt in der Vorweihnachtszeit zu finden. Besonders Kinder lieben es, den Teig zu kneten, Formen auszustechen und das Gebäck zu dekorieren.
Doch bei welchen Rezepten lohnt sich das Nachbacken wirklich? Bevor wir uns mit dieser Frage beschäftigen, wollen wir euch einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte von Plätzchen geben.
Warum backen wir Plätzchen?
Das Wort Plätzchen stammt ursprünglich vom lateinischen Wort „placenta“ und bedeutet Kuchen. In mehreren deutschen Regionen bezeichnete man deshalb kleinere, flache Kuchen als „Platz“. Irgendwann wurde aus dem Begriff „Platz“ dann das „Plätzchen“.
Über den Ursprung des Gebäcks gibt es mehrere Theorien.
Bereits vor Christus sollen die Kelten angeblich Tiere aus Teig zur längsten Nacht des Jahres, der Wintersonnenwende, geformt haben. Diese dienten als Opfergabe, um Geister abzuschrecken, die an diesem Tag vermeintlich die Menschen heimsuchten.
Eine andere Herleitung stammt aus mittelalterlicher Zeit. Gewürze waren in der damaligen Zeit extrem wertvolle Zutaten. Plätzchen wurden oft in Klöstern gebacken und dann an bedürftigere Menschen verteilt, um ihnen eine Freude zu bereiten und an die Geburt Christi zu erinnern.
Im 18. Jahrhundert gehörte beim Adel zum Kaffee und Tee ein kleines Stück Gebäck immer dazu. Auch zu dieser Zeit waren die dafür benötigten Zutaten noch sehr teuer, weswegen Plätzchen zu den Luxusartikeln zählten.
Ab dem 19. Jahrhundert verbreitete sich dieser Brauch dann in ganz Europa und ist jedes Jahr erneut Teil unserer Weihnachtstradition. Viele Länder entwickelten ihre eigenen, speziellen Plätzchenvariationen, für die sie bis heute berühmt sind. Egal, ob Spekulatius, Vanillekipferl oder Zimtsterne – Plätzchen gibt es mit zahlreichen Zutaten in verschiedensten Formen und Farben.
Heute wird es uns mit den Plätzchen ziemlich leicht gemacht. Jeder Bäcker, Supermarkt oder Einzelhändler führt ein Sortiment an Weihnachtsgebäck – fertig dekoriert und weihnachtlich verpackt. Wer sich jedoch selbst in die Küche stellen möchte, der hat die Wahl zwischen Fertigteig, Backmischungen und einer riesigen Anzahl von verschiedenen Rezepten aus Büchern oder dem Internet.
Durch eine spontane Idee haben wir uns dazu entschieden, verschiedene Herstellungsarten von Weihnachtsplätzchen auszuprobieren.
Dafür haben wir eine fertige Plätzchenrolle aus dem Supermarkt, ein älteres Rezept, eine Backmischung und ein veganes Rezept aus dem Internet miteinander verglichen.
Im Voraus sollte man allerdings sagen, dass bei uns alles ein wenig spontan und improvisiert ablief und wir nur unsere persönlichen Erfahrungen und Meinungen mit euch teilen wollen.
Auch, wenn Weihnachten 2021 jetzt schon ein bisschen zurückliegt, wollen wir euch unsere Ergebnisse trotzdem nicht vorenthalten.
So verlief das Backen der ersten zwei Rezepte:
Begonnen haben wir mit den Plätzchen, die am schnellsten zubereitet sind und uns den kleinsten Aufwand, dafür aber den größten Genuss versprechen.
Hierfür brauchten wir:
- Fertige Mürbeteig Plätzchenrollen von einer beliebigen Marke
Nachdem sich die drei Plätzchenrollen 45 Minuten temperiert haben, werden sie im Anschluss in circa 7mm dicke Scheiben geschnitten, sodass 30 Plätzchen entstehen. Anschließend werden die Plätzchen auf ein gefettetes oder mit Backpapier belegtes Blech gelegt und im vorgeheizten Ofen bei 180°C auf mittlerer Schiene 9-11 Minuten goldgelb gebacken. Da wir aber Studenten sind und es uns an sehr vielem mangelt, haben wir die Plätzchen auf einem bemehlten Backblech ohne Backpapier backen lassen. Auch die Plätzchen wurden etwas dicker geschnitten als notwendig, sodass sich bei uns die Backzeit auch etwas verlängerte bis die Plätzchen den gewünschten Goldton erreicht hatten.
Das nächste Plätzchenrezept wird nun etwas aufwendiger und lässt bei der Zubereitung schon eher Weihnachtsstimmung aufkommen.
Benötigt wurden:
- 250g Mehl
- 125g Butter
- 75g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- Beliebige Zutaten zum Verzieren
Der Grundteig wird nun mit allen Zutaten verrührt und dann zu einer glatten Teigkugel verknetet und anschließend für 30 Minuten zum Ruhen in den Kühlschrank gestellt. Nach der Ruhezeit fiel uns beim Ausrollen des Teiges auf, dass wir gar kein Nudelholz in der Begegnungsstätte hatten. Schnell fanden wir also alternative Mittel wie eine Getränkeflasche, die sich mit etwas Mehl bestreut sehr gut zum Ausrollen des Teiges eignete. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Teig auf 2mm Dicke ausgerollt wird. Auch beim Ausstechen der Plätzchen mussten wir als mittellose Studenten kreativ werden. So stellten wir schnell fest, dass sich auch verschieden große Gläser zum Ausstechen des Teiges eignen und schöne runde Plätzchen dabei entstehen, die wir dann zu Halbkreisen weiterverarbeiteten, um sie von den anderen Plätzchen optisch unterscheiden zu können.
Die ungebackenen Plätzchen legten wir dann auf das mit Mehl bestreute Backblech und ließen es bei 175°C im vorgeheizten Backofen für 12 bis 14 Minuten backen. Nach dem Auskühlen waren dann diese Plätzchen für den Verzehr und auch für die Verzierungen bereit.
Schnell fällt auf, dass wir sehr viel improvisieren mussten. Trotz aller Umstände schmeckten die Plätzchen am Ende gut und das Backen hat uns großen Spaß gemacht, was wahrscheinlich das Wichtigste an der ganzen Tradition ist.
In unserem zweiten Artikel folgen die anderen zwei Rezepte sowie unser abschließendes Fazit zum Aufwand und Geschmack der einzelnen Sorten.
Bleibt gesund und bis bald!
QUELLEN:
Schmitz, Peter, 2021, Schmitz & Nittenwilm, Die Geschichte des Weihnachtsgebäck,
URL: https://schmitz-nittenwilm.de/die-geschichte-des-weihnachtsgebaeck/, letzter Zugriff: 17.12.2021.
Irrgeher, Franziska, 2020, 24garten, Kekse und Plätzchen: Das ist die Geschichte dahinter und diese Rezepte sind besonders lecker,
URL: https://www.24garten.de/mein-garten/kekse-plaetzchen-rezepte-kueche-herkunft-leibniz-fabrik-cake-mittelalter-geister-kelten-opfergabe-braeuche-bahlsen-90120464.html, letzter Zugriff: 17.12.2021.
Kohlmann, Verena, 2021, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Rheinisches Weihnachtsgebäck,
URL: https://rheinische-landeskunde.lvr.de/de/sprache/sprache_aktuelles/rheinisches_weihnachtsgebaeck_beitrag.html,
letzter Zugriff: 17.12.2021.
Verfasst von Käthie Schumann, Lisa Engel und Friederike Dost.
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