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Die Ursprünge der Weihnachtsmusik

Weihnachtsmusik kann anstrengend sein. Sie kann uns aber auch mit Kindheitserinnerungen, Nostalgie und Wärme füllen. Doch wo kommen die bekannten Weihnachtslieder her? Eine kurze Zeitreise:

Die uns heute bekannte Weihnachtsmusik wurde schon in der vorchristlichen Zeit von der heidnischen Kultur gesungen. Die Gesänge wurden über das ganze Jahr gesungen und erreichten immer ihren Höhepunkt zur Wintersonnenwende am 22. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres. Über Jahrtausende sind die Feste am Ende des Jahres erhalten geblieben und bekamen durch das Christentum eine neue Interpretation.

Als sich die Gesänge im Mittelalter später in ganz Europa verbreitet haben, konnten nur studierte Menschen diese Lieder sprechen und verstehen. Im Volk selbst gab es Schwierigkeiten die auf Latein geschriebenen Lieder durchzusetzen. Erst mit dem Neuen Testament und den „Mysterien der heiligen Geburt“ und deren verbundenen Inszenierungen, konnten sich die Gesänge in der Öffentlichkeit vertraut machen. Dazu wurde der religiöse Wert zurückgedrängt und die Familie gewann an Bedeutung.

Dementsprechend stammen nicht alle bekannten Weihnachtslieder aus Deutschland.

„Stille Nacht, heilige Nacht“ stammt aus dem Jahr 1818 und wurde in Österreich in der Nähe von Salzburg verfasst. Ursprünglich bestand das Lied aus sechs statt aus drei Strophen, und war für den Gottesdienst gedacht. „O, Tannenbaum“ stammt aus dem Jahr 1824 von einem Kantor an der Georgenkirche in Leipzig. Er dichtete ein trauriges Liebeslied um, in dem es ursprünglich um die Untreue eines Mädchens ging. Im 19. Jahrhundert haben deutsche Auswanderer das Lied mit nach Amerika genommen, wo „Oh, Christmas Tree“ 1861 eine weitere Fassung mit den Worten „Maryland, my Maryland“ erhielt. Es diente als Kampflied der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg.

In ganz Deutschland gewann das Lied erst nach dem zweiten Weltkrieg an Bekanntheit.

Viggo Johansen „Silent Night“ 1891

Heute sind viele Lieder durch die Globalisierung gekennzeichnet und durch nicht-christlich geprägte Länder übernommen. „Jingle Bells“ und „Feliz Navidad“ sind für jeden bekannt und werden auch in Schulen im Musikunterricht gesungen. Allerdings existiert auch weiterhin eine gewisse Spannung zwischen Lokalität und Globalisierung, sowie zwischen dem „Exotischen“ und Vertrautem.

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