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Augen auf für „BIG EYES“ (Filmkritik)

Trailer: Big Eyes

Ob einem nun die Kinder mit den großen Augen gefallen, sei erst einmal dahin gestellt, denn Kunst ist für gewöhnlich subjektiv. Genauso verhält es sich auch mit den Meinungen zum neuen Tim Burton Film "Big Eyes" mit Amy Adams und Christoph Waltz in den Hauptrollen.

Amy Adams spielt Margaret, die Ende der 50er Jahre den berühmten Künstler Walther Keane (Christoph Waltz) heiratet. Da sie selber bisher keinen Erfolg beim Vertrieb ihrer Bilder hat, verkauft ihr Mann sie kurzerhand unter seinem Namen. Die Lüge der beiden spitz sich weiter zu und plagt Margaret mit heftigen Gewissensbissen, sodass Sie keinen Ausweg mehr sieht.

Bild: www.radiogong.de/sites/default/files/big-eyes-lana-del-rey-bar.jpeg

Tim Burtons Filme, sonst oft mit den Schauspielern Bonham Carter und Depp, überzeugen meist durch ihre fantasievollen und kuriosen Szenen und mit viel Witz und Charme. Dies geht hier leider etwas verloren. Einige Stellen lassen schmunzeln oder entlocken einen kleinen Lacher, aber alles in allem hätte es mehr sein können.

Warum Margaret nicht mit der Wahrheit herausrückt, sondern naiv alles macht, was ihr Mann von ihr verlangt und glaubt, was er ihr erzählt, lässt wundern.

Christoph Waltz rückt bei diesem Film – bei dem es doch hauptsächlich um seine Frau gehen soll – etwas zu sehr in den Vordergrund, nicht zuletzt wegen seinem auffälligen Spiel und seinem (übertriebenen) Charme, als müsste er unbedingt die Rolle des bösen Genies übernehmen. Aber fragen wir uns auf der anderen Seite auch wieder: wen hätten wir denn lieber als Christoph Waltz sehen wollen?!

Trotzdem ist der Film unterhaltsam mit schönen Bildern und zwei interessanten Hauptcharakteren. Spannend auch, dass er nach einer wahren Begebenheit spielt und einen Blick auf die Kunstgeschäfte der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrzehnts, die Entwicklung der Massenverkäufe mit Kopien und Plakaten und die Rolle der Frau wirft. Besonders unterhaltsam für künstlerisch Interessierte, aber auch für alle anderen ein Film, den man sich ansehen kann, aber nicht zwei mal sehen muss.

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